Experten aus Brünn zu Besuch in Göttingen
Anfang des Jahres hatte der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) Forschungsmittel für einen bilateralen Austausch deutscher und tschechischer Forscher bewilligt, jetzt trafen sich die an dem Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Gesundheit der HAWK mit den Projektverantwortlichen zu einem ersten Austausch in Göttingen. Mit dem Besuch leiteten Prof. Dr. Christoph Gerhard und Andreas Tümmel, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule, die Forschungspräsenzphasen im Rahmen eines gemeinsamen Vorhabens mit der Masarykova Univerzita in Brünn zur Untersuchung dünner Schichten ein.
Die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, und hier vor allem die Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, gehört zu den zehn forschungsstärksten Fachhochschulen in Deutschland. Das Labor für Analytische Messtechnik des Göttinger Standorts, das von Prof. Dr. Christoph Gerhard geleitet wird, hat hieran einen ganz besonderen Anteil. Hier werden Zusammensetzung und Eigenschaften von Materialien untersucht und in dem Zuge Mess- und Analyseansätze entwickelt. Die Mitarbeitenden erforschen zudem laser-, plasma- und fertigungsinduzierte Oberflächeneffekte, vorrangig im Bereich der Optischen Technologien.
Der DAAD fördert für diesen HAWK-Forschungsbereich jetzt das deutsch-tschechische Forschungsprojekt „Atmosphärendruckplasma-assistierte Beschichtung funktionaler Fasern und neuartige Schichtdickenmessung mittels Laserionisationsspektroskopie“.
Das Forschungsprojekt wird mit tschechischen Forschenden der Masarykova Univerzita (MUNI) in Brünn durchgeführt. Dazu fand jetzt die erste Projektphase in Präsenz statt. Im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes waren in diesem Zuge Dr. Zlata Kelar Tučeková und Dr. Jakub Kelar vom R & D Centre for Plasma and Nanotechnology Surface Modifications (CEPLANT) der MUNI nun zu Gast in Göttingen.
In dem Projekt-Kick-off wurden erste Vorergebnisse sowie nächste Arbeitsschritte inklusive der geplanten Versuchsreihen besprochen. Neben Laborbesichtigungen fand ein Seminar mit weiteren Plasmaforschenden der HAWK statt. Während der Vorstellung von Institut und Forschungsarbeiten entspann sich ein intensiver Austausch über künftige Kooperationsmöglichkeiten. Hieran nahm auch der Leiter der HAWK-Stabsstelle Forschung und Transfer, Dr. Lars ten Bosch, teil. Zum Abschluss des Besuches bekamen die Gäste eine Führung zur Göttinger Stadtgeschichte mit dem Schwerpunkt auf Mathematik und Physik, sowie Plasma- und Materialforschung.
Der nächste Besuch tschechischer Forschender und Promovierender für gemeinsame Forschungsarbeiten an der HAWK wird von August bis September dieses Jahres stattfinden. Dann sollen dünne Funktionsschichten, die am CEPLANT mittels Plasmaabscheidung generiert werden, im Labor für Analytische Messtechnik der Göttinger Fakultät untersucht werden. Ziel hierbei ist es, einen neuartigen laserbasierten Ansatz zur simultanen Messung von Dicke und chemischer Zusammensetzung spezieller Schichten zu entwickeln.
Auch ein Gegenbesuch in Brünn ist bereits in Planung: Er wird im Oktober stattfinden. Forschende der HAWK werden ihre Arbeiten und Ergebnisse auf einem Workshop der MUNI vorstellen. Dann werden die Wissenschaftler auch Vergleichsmessungen am CEPLANT durchführen. Außerdem werden Gespräche zu weiteren Optionen im Technologietransfer sowie zu zukünftigen Kooperationen geführt werden. Hierunter fällt auch ein ERASMUS+-Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit zwischen HAWK und MUNI auch auf dieser Ebene intensivieren soll.
Weitere Informationen
- Projektleitung seitens der HAWK: Prof. Dr. Christoph Gerhard (Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit) und Annika Tiefel (Auslandamt der HAWK)
- Informationen zum Forschungsvorhaben:
https://www.hawk.de/de/newsportal/pressemeldungen/finanzierung-steht-fuer-gemeinsame-forschungszeiten