Rennfahrzeug von Blue Flash lenkt selbstständig

Zurück 2. April 2022

E_HAWK22 in finaler Konstruktionsphase Stück für Stück wird das neue Elektro-Rennfahrzeug des Teams Blue Flash der HAWK zusammengesetzt und nimmt Form an: „Wir befinden uns gerade konkret in der Fertigungsphase“, sagt Jonas Antonczyk, Teamchef von Blue Flash, dem studentischen Formula-Student-Team an der HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit in Göttingen.

E_HAWK22 in finaler Konstruktionsphase / Roll-Out Mitte Mai

Antonczyk studiert, wie auch alle anderen 42 Teammitglieder, an der Hochschule. Er selbst ist im achten Semester seines Bachelorstudiums Wirtschaftsingenieurwesen. Viele der Komponenten liegen noch bei den Fertigungsfirmen, die jedes Mal aufs Neue zum Teil maßgefertigt produziert und geliefert werden. Die Kosten werden zum weitaus größten Teil von den Firmen selbst übernommen, was eine arbeitsintensive Marketing-Strategie und Sponsorensuche vorab erfordert.

Doch das Sponsoring ist nicht die einzige Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an der Formula Student weiß Henri Wurthmann, neuer Pressesprecher bei BlueFlash und Wirtschaftsstudent. Im Frühjahr musste das Team Online-Qualifikationstests für die Wettbewerbe absolvieren, bei denen innerhalb oft kurzer Zeit Fachwissen abgeprüft wird. Dabei hatte Blue Flash bisher guten Erfolg und Zulassungen für die Wettbewerbe in den Niederlanden und Deutschland errungen. Für Spanien stehe man noch auf der Warteliste, so Wurthmann: „Grund für unser gutes Abschneiden war die frühe Vorbereitung auf die Wettkampfqualifikationen“, sagt er – das ganze Team habe seit Dezember mit den sogenannten „Quizzen“ aus den letzten Jahren trainiert. Je nach Quizform können diese bei einem Frage-Bündel nur eine Viertelstunde betragen oder auch länger, bis zu anderthalb Stunden.  

Eine wichtige und neue Herausforderung ist diese Saison für die Studierenden aber ohne Zweifel das Thema „autonomes Fahren“ bei der Formula Student: Bei dieser zusätzlichen Wettkampfanforderung muss das Rennfahrzeug ohne Steuerung von außen auf einer 75 Meter lange geraden Strecke selbstständig zwischen gelben und blauen Hütchen fahren, ohne diese zu berühren oder gar umzufahren. Obwohl die Strecke gerade ist, sei die Aufgabe nicht trivial, so Antonczyk, denn das Fahrzeug könne selbst perfekt ausgerichtet nicht ohne Lenkeingaben in der Mitte der Strecke bleiben. „Für uns bedeutete das erstmal, unser bisheriges Denken ein wenig auf den Kopf zu stellen“, so Antonczyk über die neue Herangehensweise. Ein einfaches „Draufsatteln“ der neuen Technologie für autonomes Fahren sei eben nicht möglich, denn das Rennfahrzeug müsse auch von einem*r menschlichen Fahrer*in normal gefahren werden können: „Beides – autonomes und manuelles Fahren - muss hundertprozentig funktionieren“.   

Grundsätzlich versuche das Team, so viele Zwischenschritte für das Testen so flexibel wie möglich einzubauen. Für autonomes Fahren müssen lasergestützte Sensoren außen an das Rennfahrzeug angebracht werden, die Messergebnisse von einer programmierten Steuereinheit verarbeitet und entsprechende Impulse an die druckluftgesteuerte Lenkmotorik Aktorik an der Bremse und Motorsteuerung übertragen werden.

Für Mai steht ein Termin jedoch schon fest: Das traditionelle Roll-Out des neuen Rennfahrzeugs E_HAWK22. Standen letztes Jahr pandemiebedingt alle Zeichen noch auf Online, wird es dieses Jahr wieder eine größere Präsenzveranstaltung geben: Hierzu stellt der PS.SPEICHER in Einbeck Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Stimmung im Team sei deshalb sehr gut, so Wurthmann: „Das Roll-Out ist für uns etwas ganz Besonderes, denn da können wir unseren Sponsoren, Unterstützern, Angehörigen und Freunden und eben auch der Hochschule präsentieren, worauf wir so lange hingearbeitet haben.“


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